Auf der Raschelmaschine werden die Maschen, im Gegensatz zur Kulierware, von so vielen Kettfäden gebildet, wie die Maschine über Nadeln verfügt. Alle parallel verlaufenden Kettfäden, eingezogen in Lochnadeln, führen durch den Versatz der Legebarre ihre Fäden um die Arbeitsnadeln herum. Dabei verschlingen sich die Fäden miteinander und bilden Maschen. Durch den seitlichen Versatz, der individuell gesteuert werden kann, sind große Musterungsmöglichkeiten gegeben.
Zusätzlich zu den in der Kettenwirktechnik möglichen verschiedenen Grundbindungen lassen sich weitere Musterungsvarianten u.a. durch folgende Zusatzeinrichtungen erzielen: Fallblech-Verfahren, Jacquard- Verfahren und Magazinschuss-Verfahren.
Herstellung
• Fallblech-Verfahren
Die Einführung der henkelbildenden Fallblechtechnik ermöglicht eine größere Musterungsvielfalt mit strukturgebenden Effekten, wobei in einem Arbeitsgang auf die aus sehr feinen Garnen bestehende Grundware die Musterung aus grobem Material plastisch aufgebracht wird. Die aufgelegte Musterung kann sowohl spitzen- als auch stickereiähnliche Motive ergeben. Fallblechgardinen
• Jacquard-Verfahren
Die Musterung der auf Jacquard-Raschelmaschinen hergestellten Ware kann durch zusätzliche Schusslegungen variiert werden. Grundware und Muster erhalten durch Abstufungen der Warendichte eine plastische Struktur. Durch die seitliche Versatzbewegung jeder einzelnen Lochnadel kann die Legung des Fadens individuell beeinflusst werden, wobei der Vorteil entsteht, mit unterschiedlichen Garnarten und verschiedener Fadenspannung zu arbeiten. Die Steuerung erfolgt nicht mehr über Lochkarten, sondern elektronisch über Mustergetriebe. Jacquard Gewebe, Jacquardtronic®-Raschelmaschine
•Magazinschuss-Verfahren
Kettenwirkautomaten mit Magazinschusseinrichtung produzieren sehr dimensionsstabile Stoffe mit offenen oder geschlossenen Strukturen bei wesentlich niedrigerem Gewicht, was sich durch geringeren Materialeinsatz auch sehr günstig auf die Preisgestaltung auswirkt. Magazinschussware.